Regionales Biotopverbundkonzept

Biotopverbund- was ist das und warum?

Um die Lebensfähigkeit von Populationen (also den Tieren bzw. Pflanzen einer Art eines Lebensraumes) aufrecht zu erhalten, muss es zu einer Durchmischung genetisch unterschiedlicher Individuen kommen. Bleibt eine Population isoliert und pflanzt sich nur unter sich fort, nimmt die genetische Vielfalt der Individuen stetig ab, was deren Überlebensfähigkeit stark schwächen und zum Aussterben der Population führen kann (Inzuchteffekt).

In der heutigen Landschaft, die durch eine Vielzahl von trennenden Landnutzungen gekennzeichnet ist, können Individuen von weniger mobilen Tierarten bzw. Pollen und Samen von Pflanzen nicht mehr von einem geeigneten Lebensraum zum anderen gelangen. Hierin ist ein Grund für den Rückgang der Artenvielfalt zu sehen. Dem soll der Biotopverbund entgegenwirken, indem er vorhandene Lebensräume so miteinander verbindet, dass wieder ein genetischer Austausch stattfinden kann.

Auf der Basis des vorhandenen Verbundkonzeptes des Landes, dem sogenannten ´Fachplan landesweiter Biotopverbund´, und unter Berücksichtigung des Generalwild­wegeplans wird der Regionalverband Heilbronn-Franken ein Regionales Biotopverbundkonzept erstellen.

Räumliche Ausformung und Priorisierung

Die auf Landesebene ermittelten Verbundkulissen, die aus hochwertigen kartierten Lebensraumelementen (Kernflächen) und rechnerisch ermittelten Verbindungselementen bestehen, werden dabei auf regionaler Ebene weiter „ausgeformt“. Das bedeutet sie werden fachlich bewertet und wenn nötig konkretisiert, wobei insbesondere standörtliche Faktoren (z.B. vorherrschende Nutzung, Bodenstruktur und -qualität, Wasserhaushalt, Topographie…) oder auch bereits vorhandene kommunale Planungen einbezogen werden sollen. Besonderes Augenmerk wird dabei, auf die Verbesserung der Konnektivität des Natura 2000-Netzwerks und die Vernetzung hochwertiger Lebensräume durch die regionalen Biotopverbundelemente gelegt werden. Für dieses über kommunale und Kreisgrenzen hinweg aufzubauende großräumige Verbundsystem sind sowohl der überörtliche als auch der kommunale Blickwinkel Grundvoraussetzung.

Projektbegleitende Beteiligung

Wir legen dabei besonderen Wert auf die in der Region lokal vorhandene Expertise. Aus diesem Grund ist eine intensive Beteiligung, etwa im Rahmen von Workshops mit Vertretern der unteren Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden, der Landschaftserhaltungsverbände und Verbänden aus den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft vorgesehen. Auch die Städte und Gemeinden sollen in die Erstellung einbezogen werden. Uns ist wichtig das regionale Verbundkonzept so praxisorientiert auszugestalten, dass es in der Lebensrealität seinen Niederschlag findet und ausgewiesene Entwicklungsflächen z.B. durch Kompensations- oder Landschaftspflegemaßnahmen im Anschluss auch tatsächlich entwickelt werden.

Hilfestellung für Städte und Gemeinden

So soll das regionale Biotopverbundkonzept Städte und Gemeinden als Grundlage für die Planung von Ausgleichsmaßnahmen und für die Einrichtung oder Ergänzung eines bauleitplanerischen Ökokontos dienen können.

Das regionale Biotopverbundkonzept wird von uns in Zusammenarbeit mit einem Fachbüro erstellt werden.

Bei Fragen und Anregungen zu dem regionalen Biotopverbundkonzept wenden Sie sich gerne an Herrn Dr. Kist (, 07131 6210-11) oder Frau Lang (, 07131 6210-12).